Ergebnisse der Umfrage zu SoLaWi-Anteilen

Insgesamt 59 SoLaWi-Mitglieder haben sich an der Umfrage zu ihren aktuellen Anteilen beteiligt. Die Rückmeldungen bieten den Mitarbeitenden des Eschenhofes eine Orientierung, ob sie bei der Anbauplanung für das Gemüse richtig liegen oder ob es noch Produkte gibt, die beispielsweise bei der Milch-, Getreide- oder Fleischverarbeitung neu ins Repertoire aufgenommen werden könnten.

Im Rahmen eines Mitgliederdialogs vor dem Erntedankfest am Sonntag, den 01. Oktober wurden die Ergebnisse vorgestellt und mit den SoLaWist*innen besprochen. Insgesamt kann eine überwiegende Zufriedenheit mit den Erntemengen und den SoLaWi-Produkten festgestellt werden.

Fleisch-Anteil

Beim Fleisch-Anteil, den knapp ein Viertel der Befragten bezieht, sind es sogar alle, die damit zufrieden sind. Die benannten Produktwünsche Rinderschinken und Rindswurst werden bereits über die SoLaWi angeboten und können aus dem Fleischangebot ausgewählt werden.

Brot-/Mehlanteil

Da der Eschenhof gerade erst die Bäckerei Plener in Bad Arolsen übernommen hat und nun seine Brote aus dem eigenen Getreide selbst produziert, liegt aktuell der Fokus darauf, den Back-Betrieb mit den ursprünglichen Rezepten ins Laufen zu bringen. Die genannten Anregungen der SoLaWi-Mitglieder (z.B. Vollkorn-, Eiweiß-, Hafer-, Kartoffel-, Mehrkorn-, Weiß- oder Schwarzbrot) werden in den Themenspeicher aufgenommen und später auf ihre Realisierbarkeit geprüft.

Molkerei-Produkte-Anteil

Die Käsesorten standen im Mittelpunkt der Befragung für den MoPro-Anteil. Insbesondere die Sommerweide wird öfter im Käsekarussell gewünscht. Dabei muss jedoch bedacht werden, dass diese Sorte nur in begrenztem Zeitraum im Jahr produziert werden kann. Eine starke Nachfrage gibt es auch nach Halloumi. Dieser kann immer nur in einer Charge mit 300 Stück hergestellt werden. Um ihn ins reguläre SoLaWi-Programm aufnehmen zu können, müssten aufgrund der begrenzten Haltbarkeit von max. 2 Wochen die Übermengen eingefroren ausgegeben werden. Beim Mitgliederdialog entschieden sich die SoLaWi-Mitglieder dafür, den Halloumi zu bestimmten Stichtagen zu produzieren, die im Vorfeld veröffentlicht und kommuniziert werden. Dann kann der Käse frisch ausgeliefert werden und die SoLaWist*innen können ihn individuell hinzubestellen. Auch bei den Sorten soll es weiterhin das gemischte Paket aus Natur- und Kräuter geben.

Der (Kräuter-) Frischkäse, der mit vier Nennungen am häufigsten gewünscht wurde, könnte grundsätzlich wieder produziert werden, wenn eine ausreichende Nachfrage vorhanden ist und die erforderlichen Produktionskapazitäten in der Käserei vorhanden sind. Die SoLaWi-Mitglieder entschieden sich für die Variante, den Frischkäse selbst aus Quark herzustellen. Das entsprechende Rezept wird auf der SoLaWi-Homepage veröffentlicht. Andere Produktwünsche, wie z.B. Schafs- und Ziegenkäse, können jedoch mangels Schafen und Ziegen auf dem Eschenhof nicht hergestellt werden.

Gemüse-Anteil

Der Gemüse-Anteil unterliegt jährlichen Schwankungen (z.B. durch Wetter- oder Umwelteinflüsse). Auch wenn die gleichen Mengen angebaut werden, ist der Ertrag in jedem Jahr unterschiedlich. Beispiele für Gemüsekulturen, bei denen ein Mehrbedarf in der Umfrage kommuniziert worden ist, sind Kohlrabi, Fenchel, rote Zwiebeln, Mini-Tomaten, Gurken, Feldsalat, Postelein und Rosenkohl. Es wurde im Mitgliederdialog von den Eschenhof-Mitarbeitenden darauf hingewiesen, dass einige dieser Kulturen nur ein sehr enges Zeitfenster für den Anbau in Nordhessen haben und auch die Kapazitäten in den Gewächshäusern begrenzt sind. Sollten mehr Pflanzen angebaut werden, müsste von der SoLaWi-Gemeinschaft entschieden werden, gemeinschaftlich in ein weiteres Gewächshaus und Personalkapazitäten zu investieren.

Weniger benötigte Gemüsekulturen sind hingegen Endivie, Rotkohl, Steckrübe, Hokkaido (wahrscheinlich bedingt durch die Hokkaido-Schwemme im letzten Jahr) und Schwarzwurzeln. Die Lösung: Gemüsesorten (max. zwei Kulturen), die SoLaWi-Mitglieder nicht wünschen, können individuell abbestellt werden und werden beim Packen (sofern möglich) durch anderes vorhandenes Gemüse ersetzt. Allerdings ist eine Kompensation nur so lange möglich, wie Übermengen an Gemüse noch an Läden abgegeben werden können.

Interessant waren die Ausführungen des neuen Gärtners Jakob zur den meistgenannten Gemüse-Wünschen Blumenkohl, Paprika und Brokkoli. Diese zählen unter den klimatischen Bedingungen in Nordhessen zu den herausforderndsten Kulturen. Um Blumenkohl und Brokkoli anbauen zu können, würde beispielsweise eine kontinuierliche Bewässerung durch eine Beregnungsanlage erforderlich sein. Bei der Paprika müssten ebenfalls neue Gewächshaus-Kapazitäten geschaffen werden. Allerdings ist die Ernte-Ausbeute pro Quadratmeter an Paprika im Vergleich zu Tomaten eher gering, sodass gemeinschaftlich entschieden wurde, weiterhin auf den Tomaten-Anbau zu setzen.

Einige der gewünschten Gemüsesorten, wie z.B. Spinat und Radieschen, wurden bereits auf dem Eschenhof für die SoLaWi angebaut, waren jedoch bei den Auswahlmöglichkeiten der Umfrage nicht enthalten.

Generell gilt weiterhin, eine inhaltliche Anpassung der Zusammenstellung innerhalb von Anteilen kann bis zu zweimal pro Jahr über das SoLaWi-Büro erfolgen, um die individuellen Bedarfe jedes Einzelnen besser in den Anteilen abbilden zu können.