SoLaWi auf dem Eschenhof

Grundgedanken zu einer Solidarischen Landwirtschaft von Gabriele Oettermann

Wir sind es gewöhnt, alles – auch unsere Lebensmittel – unter den gängigen marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten zu vermarkten, wo jedes Ding oder jedes Kilo einen Preis hat. Solidarische Landwirtschaft hebt diesen Preis für Kilo oder Liter auf und gibt den Lebensmitteln einen Wert. Damit wird auf umfassende Weise Nachhaltigkeit geschaffen.

Im Allgemeinen heißt dies, dass eine Anzahl von Menschen sich mit einem Bauern oder Gärtner zusammenschließt. Es werden die Kosten ermittelt, die für die jährliche Bewirtschaftung eines Betriebes und die zu erwartenden Erntemengen entstehen. Daraus lassen sich die Kosten für einen Ernteanteil errechnen. Mit dem Zeichnen eines SoLaWi-Anteils übernimmt der Zeichner die Verantwortung für diese Kosten und gibt dem Landwirt oder Gärtner wirtschaftliche Sicherheit. Gleichzeitig sorgt er für den Verbrauch des anfallenden Ernteanteils, der in seinem Umfang von den Witterungsverhältnissen und anderen Natureinflüssen in Menge und Qualität beeinflusst wird.

Wie die Eschenhof-SoLaWi konzipiert ist

Zusammen mit Klaus Strüber, Berater u.a. für Solidarische Landwirtschaftsprojekte, haben wir 2016 in einem längeren Prozess ausgearbeitet, wie viele Menschen der Eschenhof in seiner jetzigen Vielfalt mit Ernteanteilen versorgen könnte, wie ein Ernteanteil sich aus Milcherzeugnissen, Getreide/Brot, Gemüse und Fleisch zusammensetzten könnte und welche Kosten je Ernteanteil anfallen.

600-750 Menschen kann der Eschenhof versorgen, je nach Fleischbedarf, was nicht heißt weniger Fleischbedarf ist besser. Wir wollen Milchkühe haben – nicht nur wegen der Milch. Sie sind in unserem demeter-Organismus das Herzstück für einen funktionierenden Kreislauf!

2018 haben wir mit 30 Menschen unsere SoLaWi begonnen. Bis 2021 sind es schon 170 Menschen geworden. Die noch freien Anteile werden weitestgehend in unseren alten Strukturen an regionale Bioläden und an Küchen vermarktet. Und natürlich gibt es unseren Hofladen noch, den wir auch trotz des Ziels einer Voll-SoLaWi haben wollen.

Zu unserer SoLaWi gehört zurzeit, dass jeder Anteil von uns separat gepackt wird und bis auf wenige Selbstabholer direkt ins Haus geliefert wird; das ist in den Anteilskosten enthalten. Bei den meisten SoLaWis gibt es sogenannte Depots, zu denen mehrere Anteile gebracht werden und dort in Eigenregie verteilt werden. Das gibt es bei uns noch nicht, kann aber werden.