Muttergebundene Kälberaufzucht

Auf dem Eschenhof gehen wir seit 2021 neue Wege: Die Kälber dürfen in den ersten Monaten bei der Mutter bleiben. Sie trinken echte Muttermilch, lernen das Sozialverhalten von der Herde und entwickeln sich natürlicher und gesünder. Wir sind überzeugt: natürliche Bindung und Tierwohl gehören zusammen!

Natürlich bedeutet dieser Weg auch einen höheren Aufwand und Verzicht auf einen großen Teil der Milchleistung – aber für uns ist es der richtige Schritt hin zu mehr Tierwohl, Transparenz und Nachhaltigkeit.

Wir möchten zeigen: Eine Landwirtschaft, in der Mutter und Kalb zusammenbleiben dürfen, ist möglich und richtig. Die Milch aus der muttergebundenen Kälberaufzucht verarbeiten wir direkt auf unserem Betrieb zu Joghurt, Quark und Käse. 

Das Bruderkalb – Auch der kleine Bulle zählt

Die weiblichen Kälber unserer Kühe bleiben im Betrieb und werden mit ca. 3 Jahren zu stattlichen Milchkühen. Das Bruderkalb ist ein männliches Kalb. In vielen Betrieben gelten sie als „Nebenprodukt“ und werden oft früh verkauft, weit transportiert und landen nicht selten in der konventionellen Mast. Für uns ist klar: Auch das Bruderkalb verdient ein gutes Leben.

Deshalb übernehmen wir Verantwortung – von Anfang an. Die männlichen Kälber wachsen bei uns mit derselben Fürsorge auf wie ihre Schwestern: mit Zeit, Platz, gutem Futter und der Nähe zur Mutter. Auch sie gehören zu unserem Betrieb und unserem Verständnis von einer respektvollen Landwirtschaft.

Mit der Aufzucht unserer Bruderkälber setzen wir ein Zeichen gegen Wegwerfstrukturen in der Tierhaltung. Gleichzeitig schaffen wir Transparenz: Wer unsere Milchprodukte kauft, unterstützt auch das Leben und die Aufzucht der Bruderkälber – und damit eine Landwirtschaft, in der jedes Tier zählt.

Diese Bruderkälber vermarkten wir selbst und können Euch somit leckeres Kalbsfleisch aus einer artgerechten, muttergebundenen Aufzucht anbieten. 

Alltag mit muttergebundener Kälberaufzucht

Unsere Kälber gehen morgens nach dem Melken mit der gesamten Herde im Sommer auf die Weide. Hier verbringen sie den Tag mit ihren Müttern und lernen wichtiges Sozialverhalten in der Herde. Wenn es nachmittags zum Melken wieder in den Stall geht, haben sie die Wahl, ob sie sich mit ihrer Mutter in den Tiefstall zurückziehen oder in einen extra Bereich gehen, der nur für die Kälber geöffnet ist, unser Kinderzimmer. 

Mit drei Monaten werden die Kälber Schritt für Schritt abgesetzt und ganz langsam der Milch entwöhnt. Danach ziehen sie auf die andere Seite unseres Futtertischs und wachsen in einer kleinen Herde mit Gleichaltrigen auf.